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Nachruf auf Paul Kamer
Das Leibniz-Institut für Katalyse und der Leibniz WissenschaftsCampus trauern um Paul Kamer, einen exzellenten Forscher und Hochschullehrer, einen Vordenker seines Fachs. Sein Tod erschüttert uns, seine Kolleginnen und Kollegen, zutiefst. Vor knapp vier Jahren kam Paul als renommierter Chemiker nach Rostock, und wir waren stolz, ihn nach erfolgreichen Stationen in den USA, in den Niederlanden und in Großbritannien für das LIKAT gewonnen zu haben.
Mit seiner Expertise in der Biokatalyse und auf dem Feld der künstlichen Metall-Enzym-Komplexe erschloss Paul Kamer dem LIKAT ein völlig neues Fachgebiet. Eigens für seine Forschung richtete das LIKAT einen Forschungsbereich ein: die „Bioinspirierte Homogene & Heterogene Katalyse“.
Paul Kamer wurde in Hilversum, einer Gemeinde in Nordholland, geboren und verbrachte dort seine Kindheit. Nach dem Gymnasium studierte er in Amsterdam, promovierte in Utrecht, ging als Postdoc ans Caltech nach Pasadena und kehrte 1990 an die Universität Amsterdam zurück. 2005 wechselte Paul an die University of St. Andrews, Schottland, um seine Gruppe im Bereich der homogenen Katalyse weiterzuentwickeln.
2017 verließ Paul Kamer die britischen Inseln für das LIKAT, in seiner humorvollen Art bezeichnete er sich einmal als ersten Brexit-Flüchtling.
Paul Kamers außerordentlich ertragreiche Forschung schlug sich in rund 250 vielzitierten Publikationen und einer Reihe von Patenten nieder. Er war Mitherausgeber von CATALYSIS SCIENCE AND TECHNOLOGY und Gastprofessor an Universitäten in Mailand, Eindhoven, Tarragona, Amsterdam und am Caltech. Paul Kamers Tod reißt eine große Lücke in das Leben des LIKAT. Wir vermissen ihn als Kollegen, als Freund, und unser Mitgefühl gilt seiner Frau Ginie, seiner Familie, all seinen Freunden.
Wir gedenken seiner in Ehren.